Die Tage der Wünsche für’s neue Jahr gehen langsam zuende. Aber auch zu Geburtstagen, während der anrollenden Grippewelle oder auch wenn jemand niesen muss, wünscht man sich „Gesundheit“. Gesundheit ist die Hauptsache, meinen die meisten Menschen und jeder , der schon einmal krank war - und wer war das noch nicht ?- weiß, dass da etwas dran ist.
„Hauptsache gesund“, sagt man, wenn ein Baby geboren ist. Oder „ohne Gesundheit ist alles nichts.“
Nun sollte man meinen, dass solche Aussagen auch Prioritäten setzen. Jedoch das ist meistens weit gefehlt. Seit der Schutzimpfung in Kindertagen haben die meisten Menschen, die ich kenne, nichts mehr für Ihre Gesundheit getan, sondern bestenfalls etwas gegen ihre Krankheit.
In Gesundheitsmagazinen, Ratgebersendungen und nicht zuletzt in der Pharmawerbung geht es meist nur um Reparatur von Defekten.
Krankheit ist teuer, dass wird uns erst allmählich bewusst, weil unser Versicherungssystem längst nicht mehr alles bezahlt, was nötig wäre. So zahlt man eben selber oder man bleibt krank.
Dass es sinnvoller wäre, vorbeugend zu handeln und gar nicht erst krank zu werden, ist in entsprechenden Sonntagsreden immer wieder zu hören. Wenn es dann aber ans Konkrete geht, darf es nicht viel kosten. Vitamine und Salben aus dem Supermarkt sind angesagt wie nie.
„Hauptsache billig“, lautet die Devise. Das ist doch verwunderlich. Wenn es die Krankenkasse zahlen würde, wäre das Teuerste gerade gut genug, oder?
Ich bin zwar der Überzeugung, dass es noch Wichtigeres gibt, dennoch habe ich mich irgendwann entschlossen, etwas für meine Gesundheit zu tun.
Richtig, ich tue etwas für meine Gesundheit und nicht etwas gegen eine Krankheit. Seit Jahren habe ich keine wesentliche Krankheit mehr verzeichnen müssen. Natürlich erregen solche Aussagen das Interesse mancher Mitmenschen. Aber dann kaufen sie doch lieber bei Aldi.
Plötzlich wissen die Leute, dass das mit den Vitaminen alles nicht erwiesen ist, und dass Gebet um Heilung rein psychologisch einzuordnen ist und dass der Weg vom Fernseher zum Kühlschrank eigentlich genug Bewegung veranlasst.
Nahrungsergänzugnsmittel sind teuer, Sportstudios kosten Geld, alternative Heilmethoden auch. Alle wollen nur unser Geld, außer die Krankenkassen und der Apothekerverband, versteht sich.
Wenn man hingegen die Möglichkeit aufzeigt, jedenfalls die Kosten für Nahrungsergänzunsmittel zu refinanzieren, oder erklärt, dass Gebet um Heilung kostenlos ist, dann wird der Zeitgenosse ganz vorsichtig und misstrauisch. Nun, das kann ich verstehen, muss mich davon aber nicht umstimmen lassen.
Eine Grippewelle rollt auf uns zu. Ich sehe ihr gelassen entgegen und wünsche allen Lesern vor allem Gesundheit.